10.01. - 03.02.2024

Eröffnung: Mittwoch, 10.01.2023 um 18 Uhr

Einführung: Claudia Ubl, 2. Vorsitzende des KVE
Künstlerinnengespräch: Stephan Nachreiner, Geschäftsführer des KVE

Margret Parpart ist eine Meisterschülerin der Universität der Künste Berlin, wo sie von 1980 bis 1985 Bildhauerei studierte. Seit 2004 überträgt sie ihre Erfahrungen als Bildhauerin auf die Leinwand. Dabei spiegelt sich nicht nur ihr bildhauerischer Blickwinkel in den Werken wider, der sich in räumlichen und skulpturalen Dimensionen manifestiert, sondern sie greift auch unmittelbar mit bildhauerischen Mitteln in den Malprozess ein. Brüche und Schnitte laden die Malerei auf und erzeugen eine spannungsvolle Störung.

Parparts Malereikonzept ist stark prozessbasiert. Für sie bedeutet Malen, von einer Entscheidung zur nächsten voranzuschreiten, immer auf die aktuelle Bildgestalt zu reagieren, meist spontan und intuitiv. Auf diese Weise gelangt sie zu einer neuen Ausgangslage, die erneut Interventionen provoziert. Ihre Malerei folgt keinem vorgezeichneten Plan, es gibt keine Skizzen oder Entwürfe. Vielmehr ist sie ein Abenteuer, eine Entdeckungsreise und ein offener Prozess, der fortlaufend mit den vielfältigen Möglichkeiten des Farbmaterials in einen Dialog tritt, wie Dr. Peter Lodermeyer betont.

Die Künstlerin konzentriert ihre Aufmerksamkeit auf das Zusammenspiel und die Kommunikation verschiedener Bildkräfte, -strömungen und -rhythmen, die am Ende, wie sie erklärt, als geronnene Energie die Qualität des Bildes ausmachen.

Parallel zu ihren vorwiegend abstrakten geometrischen Arbeiten entstehen immer wieder Werke mit Landschaftsfragmenten. Im Kunstverein Erlangen plant sie, Berg- und Landschaftsmotive der letzten Jahre erstmals in einen Dialog treten zu lassen. Zusätzlich werden im Nebenraum kleine abstrakte Formate präsentiert, die auf den Unterbau dieser Naturfragmente verweisen.

Margret Parparts künstlerischer Ausdruck ist geprägt von einer dynamischen Interaktion zwischen bildhauerischen Einflüssen und einer prozessualen Herangehensweise an die Malerei, was ihre Werke zu einem fesselnden Spannungsfeld zwischen Form, Farbe und Gestaltung macht.